#04 — Catherines Lieblingsfilm

Sprich mit ihr. Am 28. August 2002 sah ich diesen Film von Pedro Almodòvar im City Kino in München zum ersten Mal. Unzählige Male sollten folgen – ob im Kino oder später auf DVD zu Hause. Viele der Dialoge kann ich mittlerweile mitsprechen. Dieses Datum weiß ich noch so genau, weil mich nach dem Film Norbert aus Hamburg anrief und mir die frohe Botschaft von Lillys Geburt überbrachte – das Baby von Ute, meiner Freundin, und ihm, der einige Monate später an Krebs sterben sollte. Aber das ist eine andere Geschichte …

Mit »Sprich mit ihr« entdeckte ich Pedro Almodòvar für mich. Mittlerweile kenne ich alle seine Filme und verfolge sein Tun, so gut ich kann. Ich liebe sein Werk heiß und innig, und er inspiriert mich wie kaum ein anderer. Seine Filme sind für mich Gesamtkunstwerke, die mich in den tiefsten Tiefen meiner Seele berühren und Spuren hinterlassen. Die Gegenstände im Film, seine Farben, die Schauspieler, die Musik, die er meisterhaft aussucht, potenzieren die Wirkung seiner Geschichten dermaßen, dass ich mich jedem seiner Filme ganz und gar hingeben muss. »Sprich mit ihr« ist dabei mein absoluter Lieblingsfilm! Und jedes Mal wenn ich ihn ansehe, weine ich, ach was, ich schluchze. Die Schönheit dieses Films schmerzt mich zutiefst – dieser Film spricht meine Sehnsüchte und die Trauer in mir auf bisher ungekannt intensiver Art und Weise an.

Zuerst wollte ich den Film in diesem Buch einfach nur nacherzählen – ähnlich wie Benigno der im Koma liegenden Alicia einen Stummfilm erzählt. Aber das geht mit »Sprich mit ihr« nicht! Dieser Film wirkt dermaßen stark auf der emotionalen Ebene, dass man es nicht erzählen kann. Man kann ihn auch nicht analysieren oder verstehen. Nur Fühlen geht. Dies ist nun ein Versuch von mir, meine eigenen Gefühle, ausgelöst von »Sprich mit ihr« in diesem Buch sichtbar, und hoffentlich auch fühlbar zu machen.

Dass der Film mit einem Stück von Pina Bausch (Café Müller) beginnt und mit einem anderen zu Ende geht (Masurca Fogo), und dass Caetano Veloso einen Liveauftritt im Film hat, machen es mir zusätzlich unmöglich, diesen Film nicht zu lieben.

 

Wie war’s?

Einfach wunderbar! Dieses Buch zu machen, hat besonders großen Spaß gemacht. Dieses Projekt ist das größte Geschenk, das ich mir selbst hätte machen können. Bald schreibe ich einen kurzen Beitrag über die Entwicklung. Heute nur die Ankündigung einer kleinen Planänderung: Ab sofort veröffentliche ich die Bücher bereits am Donnerstag – freitags mache ich Pause vom Projekt und kann so am Wochenende wieder frisch und voller Power am nächsten Titel arbeiten. Ab Montag gehen dann wieder meine lieben Kunden vor 🙂

Eckdaten

  • Format: 28 x 42 cm
  • Umfang: 36 Seiten + 4 Seiten Umschlag
  • Schrift (inspiriert vom Filmplakat): Clarendon von Benjamin Fox (1850) und Hermann Eidenbenz (1950)
  • Druck und Material: Umweltfreundlicher Digitaldruck mit Latexfarben auf 170-Gramm-Kopierpapier. Druck mit freundlicher Unterstützung von Kühnel 17.