#32 — Mit dem Boot von Siem Reap nach Battambang

Seit gut zwei Wochen bin ich mit zwei Freundinnen in Asien unterwegs, zuerst in Vietnam (#31 — Farben Vietnams) und nun in Kambodscha. Um von A nach B zu kommen, sind wir einmal geflogen, eine ganze Nacht (Silvester) Zug gefahren und ganz oft mit einem Pkw unterwegs gewesen. Bei kurzen Strecken fährt man hier Tuktuk oder Cyclo – das kennt aber eh jeder, der einmal in Asien war.

Am 8. Januar wollten wir in Kambodscha von Siem Reap nach Battambang reisen und haben uns – Gott sei Dank – für eine Bootsfahrt entschieden. In Siem Reap legt täglich ein Boot um 7.30 Uhr in Richtung Battambang ab. Es ist ein Motorboot aus Holz, und es haben etwa 40 Personen mit Gepäck Platz darauf. Je nach Jahreszeit (Wasserstand) dauert die Fahrt zwischen 4 und 12 Stunden – in der Regenzeit ist man am schnellsten. Uns wurde eine 6-stündige Fahrt angekündigt.

Unser Abenteuer beginnt schon um 6.40 Uhr im Hotel, wo wir von der Bootsgesellschaft abgeholt werden sollten. Der Fahrer kommt erst um 9 Uhr und das Boot legt mit 2,5-stündiger Verspätung um 10 Uhr ab. Hier darf man sich wegen so einer Kleinigkeit nicht aufregen, schließlich haben wir Urlaub! Und ich trage seit diesem Tag keine Uhr mehr.

Die Bootsfahrt dauert ganze 8 Stunden, und es war eine meiner schönsten Reisen ever! Nach ein paar wenigen Kilometern auf dem See »Tonle Sap« fährt das Boot auf dem Sangker River bis nach Battambang. Der Fluss ist selbstverständlich nicht begradigt, und manche Kurven sind so eng, dass ich denke, hier nicht mehr weiterzukommen. Fast auf der gesamten Strecke fahren wir an Fischerdörfern vorbei, die entweder am Ufer oder gar schwimmend im Fluss liegen. Wir sehen sehr viele freundliche Gesichter, die uns anlächeln oder zuwinken, fahren an Schulen, Pagoden, Kirchen und sogar Moscheen vorbei, und kommen fix und fertig aber seelig und glücklich um 18 Uhr in Battambang an.

Diese Ausgabe der »99 Bücher« zeigt nur einen sehr kleinen Ausschnitt meiner aufregenden Reise. Ich wollte ein Leporello machen, habe aber hier nicht die nötigen Materialien und Werkzeuge dabei. Ihr müsst es euch also ein wenig vorstellen (Foto ganz oben): Mit meiner Ausrüstung scheitere ich sogar daran, im Hotelzimmer ein Foto von der ganzen Strecke zu machen.

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