Jubiläumsbuch für Polarstern
Die Geschichte des sympathischen Münchner Unternehmens Polarstern ist voller motivierender Momente, Erzählungen über Erfolge, Herausforderungen und über Menschen, die die Welt verändern. Mit Energie. Die vierte Ausgabe des Projekts »99 Culture Books by avak & friends« widme ich dem 10-jährigen Jubiläum von Polarstern: mit einem Buch, das zum Spielen und Entdecken einlädt.
Chancen, die uns ein Jubliäumsjahr bietet
Viele Firmen nutzen ihre Jubiläen im Sinne des Marketings und in der Unternehmenskommunikation bereits sehr gut. Um Zahlen, Daten, Fakten geht es mir hier aber nicht. Sondern »nur« um diejenigen Möglichkeiten, die die zwischenmenschlichen Beziehungen im Arbeitsumfeld langfristig vertiefen und stärken. Kurzum: die Unternehmenskultur.
Würdigung
Wo kommen wir her? Was war gerade in der Anfangsphase nötig, um auf dem Markt zu bleiben und erfolgreich zu sein? Wer hat aus welcher Motivation heraus das Unternehmen gegründet? Unsere Gründungsgeschichte stärkt die emotionale Bindung von Kundinnen, Partnern und Mitarbeitenden zu unserer Marke. Außerdem sorgt sie für Stolz und Selbstbewusstsein.
Danke sagen
Ohne unsere Kunden und unsere Teams wären wir heute nicht da, wo wir sind. Sich selbst diese Tatsache bewusst zu machen, ist heilsam. Und verbindend, wenn wir unsere Dankbarkeit ausdrücken.
Reflexion
Inne zu halten und über die eigenen Schritte zu reflektieren kann uns Großartiges schenken:
- wir lernen aus der Vergangenheit für die Zukunft
- unsere Konzepte können wir nachjustieren
- wir dürfen unsere Erfolge feiern
- wir tanken neue Kraft und können wieder los marschieren: in Richtung einer strahlenden Zukunft!
Aufarbeitung
Gerade Unternehmen, die bald 90 und älter werden, können gegebenenfalls Tabus brechen und unangenehme Firmenereignisse vor und während des zweiten Weltkriegs aufarbeiten. Das befreit und schenkt neue Energie zur Gestaltung der Zukunft.
10 Jahre Polarstern
Das »Problem« der Aufarbeitung hat Polarstern nicht. Ende 2009 wollten sich drei Freunde beruflich neu orientieren und Sinnvolles tun. Florian, Simon und Jakob wollten eine lebenswerte Welt hinterlassen und die Zukunft nachhaltig gestalten. 2011 haben sie das Unternehmen gegründet und verändern seither die Welt mit Energie. Wirklich. Der Anfang war alles andere als einfach, obwohl sich die drei mit Betriebswirtschaft und dem Energiemarkt auskannten. Wer die Welt verändern will, muss neue Wege gehen, und gerade die neuen Ideen ließen sich anfangs schwer vermitteln. All das gehört aber der Vergangenheit an, inzwischen hat sich Polarstern erfolgreich im Energiemarkt etabliert.
Social Business
Für Polarstern sind Werte wie Ökologie und Gemeinwohl wichtiger als die reine finanzielle Rendite. Schon seit sechs Jahren erstellen sie eine Gemeinwohl-Bilanz nach den Bewertungskriterien der Gemeinwohl-Ökonomie. »Unser Handeln richten wir stets an einem Dreiklang aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Zielen aus. So unterstützen wir als Social Business die Lösung gesellschaftlicher Probleme – für mehr Ressourcen- und Klimaschutz, mehr Energiewende und eine lebenswerte Zukunft«, schreiben sie dazu auf ihrer Website.
→ polarstern-energie.de
#teamwirklich
Innerhalb von zehn Jahren hat sich das Team von Polarstern verzehnfacht. Hier arbeiten Menschen, die für die Energiewende genauso brennen wie für den Klimaschutz und ein ressourcenbewusstes Wirtschaften. Die Mitarbeitenden haben gemeinsam ihre Werte ausgearbeitet:
- Haltung: selbstverständlich verantwortungsvoll.
- Leistung: konsequent richtungsweisend.
- Stil: einfach persönlich.
Ich selbst beziehe Gas und Storm von Polarstern und bin begeistert von dieser Marke. Dabei spielen nicht nur die Produkte eine Rolle, die wirklich und zu 100 Prozent ökologisch sind, sondern auch die Werte hinter Polarstern. Bei meiner Recherche fand ich einen gemeinsamen Wert, der letztendlich richtunggebend für mein Konzept am vorliegenden Buch war: FREUDE! Das Buch soll Spaß machen und lädt zum Spielen und Entdecken ein.
Ein Jubiläumsbuch
Die dritte Gemeinwohl-Bilanz von Polarstern ist seit Kurzem veröffentlicht. Ursprünglich hatte ich vor, ein Culture Book aus dieser Bilanz zu entwerfen: trockene Fakten emotional gestalten und sinnlich vermitteln – eine meiner Leidenschaften! Dann erzählte mir Simon Stadler, dass sie gerade 10-jähriges Jubiläum haben. Sorry, liebe GWÖ-Bilanz, du musst nun etwas warten, jetzt gibt es erstmal was zu feiern!
Das Konzept
Das Buch spricht in erster Linie die Crew von Polarstern an, die sich wie gesagt seit der Gründung verzehnfacht hat. Tendenz: steigend. Es erzählt auf einer spielerischen Weise die Geschichten hinter der Marke und verzichtet dabei bewusst auf viel Text. Polarstern kommuniziert seine Storys bereits sehr professionell und tut wirklich viel für die Menschen, die dort arbeiten. Mit diesem Buch ging es mir hauptsächlich um die Wertschätzung: ein eher aufwändiges Buch als Würdigung von Leistungen und Herzblut aller Beteiligten. Das haben die Marke und die Menschen hinter der Marke absolut verdient. Außerdem verbindet das Buch den Wert Freude mit der Marke und ist im Stil »einfach persönlich« gehalten – wie die Marke selbst eben auch.
Ein solches Jubiläumsbuch eignet sich selbstverständlich auch als Dankeschön an Kunden und Lieferantinnen. Beide Gruppen behandelt Polarstern von Anfang an mit höchster Wertschätzung. Vor allem dem Thema »Lieferketten« widmet sich ein großes Kapitel im Gemeinwohl-Bericht.
Die Gestaltung
Ein Corporate Design ist in erster Linie für die Kommunikation nach außen gedacht. Das eigene Team ist täglich umgeben von CD-konformen Publikationen, Logo, Farb- und Bildgestaltung des Unternehmens. Mit diesem Buch möchte ich den Mitarbeitenden etwas Neues und Frisches bieten – ein exklusiv für sie designtes Kommunikationsmedium, und trotzdem mit maximaler Wiedererkannbarkeit der Marke.
Polarstern möchte im Stil einfach sein – Effekte und Schnörkel passen nicht zur Markenbotschaft. Dabei übersetze ich den Begriff »einfach« nicht mit simple. Einfach kann raffiniert sein, Überraschungen bereit halten und verdammt anziehend wirken. Dieser Gedanke steckt hinter jeder gestalterischen Entscheidung in diesem Buch.
Fangen wir mit der Schrift an: Die Helvetica ist die Hausschrift von Polarstern, und es gibt noch weitere Schriftdefinitionen für Projekte. Warum also nicht eine eigene Schrift für die Teamkommunikation? Ich wählte die Gotham von Tobias Frere-Jones – eine absolute Lieblingsschrift von mir, von der ich mich einfach nicht satt-lesen kann. Scheinbar einfach, total klar und nicht verspielt, bestens lesbar und mit einem starken Charakter – konsequent richtungsweisend.
Oft werde ich auf die Unveränderbarkeit von Printprodukten angesprochen. Ein Buch lässt sich eben nicht wie eine Website ständig verändern und anpassen. Ja, und das ist Gold wert. Nämlich als eine ehrliche Momentaufnahme, eine Dokumentation des bisherigen Unternehmensweges. Für die Zukunft und für alle, die nach uns kommen. Aber bitte, die Schraubenbindung ist eine von vielen möglichen Lösungen, wie sich ein Buch auch ergänzen und verändern lässt. Bis es in fünf Jahren beim nächsten Jubiläum Zeit für ein neues Buch gekommen ist.
Der Umschlag besteht aus einem einfachen durchgefärbten Karton. Den Schriftzug habe ich zuerst eingraviert, dann mit Pinsel und schwarz glänzender Farbe horvorgehoben. Ganz einfach! Und noch ein letztes Wort zur Farbe: bei Polarstern wird Farbe dezent und sparsam eingesetzt. Für die Crew wagte ich ein kräftiges Sonnengelb zu definieren, die ich aber im Buch auch sehr sparsam eingesetzt habe.
Das Live-Gespräch
Am 12. Mai sprach ich mit dem Gründer und Geschäftsführer von Polarstern Simon Stadler. Unsere Unterhaltung kannst du dir auch nachträglich auf YouTube ansehen: