#11 — Die Straßen meiner Kindheit

Obwohl ich in einer Millionenstadt aufgewachsen bin, spielte sich meine Kindheit in einem einzigen Viertel in ein paar wenigen Straßen in Tehran ab: Es war das armenische Viertel und die Bahar Straße. »Bahar« bedeutet »Frühling«, unverfänglich genug, um laut Google Maps nicht umbenannt worden zu sein – die Mullahs haben die meisten Straßen und Plätze im ganzen Land umbenannt.

Seit meiner Flucht 1984 war ich nicht mehr im Iran. In München und ganz besonders in Iphofen habe ich zwar eine neue Heimat gefunden, aber dies ist eine »erwachsene« Heimat, sie kann niemals die Gerüche, Bilder und Erinnerungen der Kindheit ersetzen.

Die Sehnsucht nach Tehran stille ich manchmal dadurch, dass ich in Google Maps eintauche. Ich versuche mich zu erinnern und laufe im Geiste die Straßen ab. Ab und zu tauchen dann längst vergessene Erinnerungen auf – meine Kindheit zieht wie ein Film vor meinem geistigen Auge vorbei, und manchmal kann ich sogar die Stadt riechen. Ich liebe Tehran!

Wie war’s

Langsam kennt ihr mich und meine Eigenarten etwas besser, gell? Ich liebe Stadtpläne, und ich liebe es, Papier zu falten. Zu dieser Falzung hat mich ein Ministadtplan von Darmstadt inspiriert (Bildungszentrum Mitte Darmstadt). Danke an Karin für den Anstoß.

Dieses Büchlein ist eine Liebeserklärung an Tehran, aber auch ein Dankeschön an Google Maps, die mein Leben nicht nur bereichert, sondern auch enorm erleichtert hat.

Eckdaten

  • Format geschlossen: 17 x 11,5 cm, offen: 32,8 x 28 cm
  • Schriften: Karmina von Veronika Burian & José Scaglione (2007) und Masqualero von Jim Ford (2017)
  • Umschlagfotos: Ingram Image Ltd. (U1) und Wikipedia (U4)
  • Karte: Google Maps
  • Druck und Material: Laserprint auf Schoellershammer Markerpapier (75 g/qm, Inhalt) und säurefreies Zeichenpapier von boesner (170 g/qm, 1,7-fach voluminiert, Cover)